Zur Erhaltung und Pflege historischer Denkm�ler und bedeutsamen Kulturgutes in W�rzburg und Umgebung

Text: Suse Schmuck; Mitarbeit Antje Hansen; Einführung Petra Maidt; Grafik und Layout Klaus Nösner; 62 Seiten, 74 Schwarzweißabbildungen, 19 Farbabbildungen

1. Auflage August 2019

 

 

In dem neuen Format „Hefte für Würzburg kompakt“ veröffentlicht die Heiner Reitberger Stiftung die Ergebnisse ihrer Spurensuche nach den Zeugnissen der Frühen Moderne in Würzburg.  Die Broschüre erschien als handlicher Architekturführer für die Jackentasche im Bauhausjahr 2019. Sie zeigt, wie die Ideen der Neuen Sachlichkeit auch in vermeintlich traditionsgeprägten Städten wie Würzburg umgesetzt wurden. Namen wie Peter Feile, Franz Kleinsteuber, Heinrich Götzger, Richard Beitter und Albert Boßlet sind bisher noch immer weitgehend unbekannt.

In der kleinen Zusammenstellung aktueller Farbfotografien am Ende der Publikation wird deutlich, wie sehr die ursprünglichen baukünstlerischen Qualitäten heute durch mangelnde Wertschätzung beeinträchtigt sind.

Der Druck dieser Publikation wurde durch den Fachbereich Kultur der Stadt Würzburg gefördert.

Das ehemalige Zuchthaus von Peter Speeth, Juni 2017
ISBN Nr. 978-3-87717-815-7

 

 

 

Das ehemalige Zuchthaus ist ein international berühmter Bau der sog. Revolutionsarchitektur. Er wurde vom Architekten Peter Speeth 1813 begonnen und erst 1828 fertig gestellt. Seine strenge Fassadengestaltung symbolisiert im Sinn der „architecture parlante“ die ursprüngliche Nutzung. Das Heft erläutert die städtebauliche Entwicklung, die Veränderungen des Baus, seine Grundrisse, seine Widersprüche. Neue Detailaufnahmen zeigen die hervorragenden handwerklichen Qualitäten der Steinmetzarbeiten. Das überregional bedeutende Baudenkmal genießt noch immer zu wenig Bekanntheit, was vielleicht seiner irritierenden Fremdheit geschuldet ist. Das nun vorliegende Heft trägt zum vertieften Verständnis der Revolutionsarchitektur bei. Zugleich erweitert es mit der Hinwendung zur Architektur des frühen 19.Jahrhunderts auch den Blickwinkel der „Hefte für Würzburg“ auf einen Vorläufer der Moderne.

Peter Kolb: Heiner Reitberger (1923-1998).
Journalist – Denkmalschützer – Künstler; 166 Seiten, 42 s/w- und
30 Farbabbildungen; ausführliches Orts- und Personenregister
1. Auflage: 2008

ISBN Nr. 97 83 87 71 78 20-1

 

Das Buch schildert Reitbergers Leben als Literat, Maler, Kunstkritiker und Denkmalschützer und hält auf diese Weise seine Gedankenwelt, seine Absichten und sein Wirken für die Zukunft fest. Als freier Mitarbeiter der Main-Post verfasste er unter dem Pseudonym „Kolonat” rund 3.900 Berichte, Reportagen, Würdigungen und Glossen. Er profilierte sich als unvergesslicher Mahner, engagierter Kritiker, aber auch inspirierender Ratgeber, wenn es um das historische Erbe der Stadt Würzburg ging. Ihm ist es zu verdanken, dass Würzburg einen bedeutenden Teil seiner Identität als Kunststadt bewahren konnte. Seine schriftstellerische und dichterische Tätigkeit sowie sein fotografisches und malerisches Schaffen dokumentieren seine vielseitige Begabung. Seit 1972 war er mit Adriana Leonora Gallerini, einer Florentinerin, verheiratet. Durch sie lernte er Kunst und Kultur des Landes kennen und lieben, eine tiefe Verbundenheit mit Italien prägte fortan sein Leben. In Italien erholte er sich von Würzburg.

Text: Suse Schmuck; Vorwort: Petra Maidt; Nachwort: Norbert Huse; Grafik und Layout: Klaus Nösner; Planumzeichnungen: Susanne Kram
38 Seiten, 66 Schwarzweiß-Abbildungen, 9 Planzeichnungen
1. Auflage: 2011

ISBN 978-3-87717-814-0

 

Das Alte Krankenhaus in Schweinfurt, in den Jahren 1929/30 von Bauoberamtmann Heinrich Zierl geplant, ist einer der wenigen Bauten der Neuen Sachlichkeit, die den Zerstörungen des 2. Weltkriegs getrotzt und bis ins 21. Jahrhundert überdauert haben. Nach der Inbetriebnahme des neuen Leopoldina-Krankenhauses Anfang der 1980er Jahre war es als Klinik überflüssig geworden. Es fristete ein Schattendasein und diente unterschiedlichsten Nutzungen. Suse Schmuck schildert nicht nur die Gesamtkonzeption des Baus, sondern qualifiziert ihn wegen seiner vielen zeittypischen Details sachkundig als ein authentisches Zeugnis der Architektur der Weimarer Republik. Zahlreiche historische Aufnahmen und Fotos der Gegenwart belegen dies. Schweinfurt hatte es damals verstanden, auch in einem Zweckbau „modern“ zu bauen und die Ideen der Neuen Sachlichkeit überzeugend umzusetzen. Das Heft zum Alten Krankenhaus ist zum Nachruf auf ein Baudenkmal geworden, dessen Erhalt eine Bereicherung des Stadtbildes und des Kulturdenkmalbestandes von Schweinfurt gewesen wäre.

Ergänzung 2022:

2011 wurde das Alte Krankenhaus abgerissen. Ein neuer Gesundheitspark steht an seiner Stelle.

Text: Suse Schmuck; Vorwort: Petra Maidt; Nachwort: Dietrich Neumann; Grafik, Layout und neue Fotografien: Klaus Nösner;
50 Seiten, 51 Abbildungen, 47 Planzeichnungen
1. Auflage: 2007

ISBN Nr. 103-87717813-8

 

Das Heft erforscht die Entstehungsgeschichte des Hochhauses Augustinerstraße 9 in Würzburg. Vor knapp 80 Jahren war es das erste Gebäude Nordbayerns mit einer Geschosszahl von immerhin sieben Stockwerken. Damit zählte Würzburg zum Kreis jener deutschen Städte, die sich der Moderne öffneten und sich anstecken ließen vom Hochhausfieber, das aus Amerika eingezogen war. Den Bombenhagel des 16. März 1945 hat es dank seiner Konstruktion überstanden und weitsichtig wurde es bereits 1974 amtlich als Denkmal anerkannt. Auf Grund seines schlechten Bauzustandes ist das Bestehen dieses bauhistorisch, zeitgeschichtlich und architektonisch äußerst interessanten Zeitzeugen jedoch stark gefährdet.

Ergänzung 2022:

Nach Räumung des gesamten Hauses wegen Einsturzgefahr 2004, nach diversen Investoreninteressen und Neubauplänen wurde dem Gebäude die Denkmaleigenschaft aberkannt. Dennoch steht es immer noch ungenutzt und eingerüstet und wartet auf seinen Abbruch und ungefähren Nachbau.

Text: Suse Schmuck; Vorwort: Petra Maidt; Grafik, Layout und neue Fotografien: Klaus Nösner; 64 Seiten, 144 Schwarzweiß-Aufnahmen
1. Auflage: 2004, 2. Auflage: 2009

ISBN Nr. 3-87717-811-1

 

 

Die Veröffentlichung dokumentiert die Entwicklung des Würzburger Bahnhofs und seiner zwei Vorgängerbauten des 19. Jahrhunderts auch in den städtebaulichen Zusammenhängen. Ringpark und Kiliansbrunnen finden gleichfalls Beachtung in der Broschüre. Sie würdigt in besonderem Maße die Qualität des heute noch bestehenden Bahnhofsgebäudes der 50er Jahre und setzt sich mit der zeitgenössischen Platzgestaltung auseinander. Die zurückhaltende Gesamtlösung ist in ihrem unverwechselbaren Erscheinungsbild längst ein Teil der Identität Würzburgs geworden.

Ergänzung 2022:
Leider hat die Publikation nicht zur Eintragung des Bahnhofsensembles in die Denkmalliste geführt. In der Folge wurden inzwischen die filigranen Pavillons der Platzfassung abgebrochen. Des Weiteren stehen derzeit die sich unterordnenden Seitenflügel des erneuerten Bahnhofshauptgebäudes zur Disposition.

Text: Suse Schmuck; Vorwort: Petra Maidt; Nachwort: Eckehard Janofske; Grafik, Layout und neue Fotografien: Klaus Nösner; 38 Seiten, 59 Abbildungen
1. Auflage: 2002, 2. leicht erweiterte Auflage 2004, 3.Auflage 2019

ISBN Nr. 3-87717-810-3

 

 

Die Publikation entstand zum „Tag des Offenen Denkmals” 2002 („Ein Denkmal steht nicht allein – Ensembles…”). Durch Reitbergers Hinweise auf die frühen Flachdachhäuser in Würzburg aufmerksam geworden, trug die Bauhistorikerin Suse Schmuck in vieljähriger Spurensuche umfangreiches Bild- und Planmaterial zum fast vergessenen Architekten Peter Feile zusammen. Die Lerchenhainsiedlung, eine Mustersiedlung des Neuen Bauens um 1930, blieb Fragment: Nur drei Musterhäuser wurden realisiert und mit großem Aufsehen öffentlich ausgestellt. Die Broschüre stellt dar, wie avantgardistische Strömungen in der traditionsgeprägten Stadt Würzburg entstehen konnten. Sie eröffnet damit zugleich ein in Bayern unerwartetes Kapitel der „Neuen Sachlichkeit”.

Ergänzung 2022:

Die Wiederentdeckung des Architekten Peter Feile führte neben der Eintragung in die Denkmalliste und der Wiederherstellung von Lerchenhain 4 auch zu zeitgenössischen Neubauten am Lerchenhain, die sich an den Vorbildern der Neuen Sachlichkeit orientieren.

Text: Suse Schmuck; Einleitung: Inez Florschütz; Nachwort: Martin Horsten; Grafik, Layout und neue Fotografien: Klaus Nösner; 58 Seiten,
103 Abbildungen, 9 Planzeichnungen
1. Auflage: 2001, 2. erweiterte Auflage 2006, 3. Auflage: 2012

ISBN Nr. 3-926916-22-2

 

Das erste Heft in der Reihe „Hefte für Würzburg“ vermittelt Kenntnisse über die städtische Mozartschule und ihre Ausstattung. Sie wurde 1955-57 nach dem Entwurf von Stadtbaurat Rudolf Schlick erbaut. In den alten Schwarzweiß-Aufnahmen von Georg Christ, die die Stadtbildstelle großzügig zur Verfügung stellte, ist die Qualität des ursprünglichen Zustandes zu erkennen. Die Schule wurde 1995 in die Denkmalliste eingetragen. Die heitere Strenge und die elegante Sachlichkeit des frühen Nachkriegsbaues war jedoch lange schon wegen des ungepflegten Erscheinungsbildes nicht mehr überall auf den ersten Blick wahrnehmbar.

Eine überarbeitete und erheblich erweiterte Zweitauflage des Heftes von 2006 dokumentiert nun mit Farbabbildungen die schützenswerte Kunst am Bau. Aufnahmen von architektonischen Details verweisen auf die handwerkliche Sorgfalt der Entstehungszeit und die hohen Ansprüche der Planer. Zudem ist der ursprünglichen Farbgestaltung ein eigenes Kapitel gewidmet.

Über fast zwei Jahrzehnte war die Mädchenoberschule stark abbruchgefährdet, die Stadt beabsichtigte eine Neuverwertung des wertvollen Areals.

Ergänzung 2022:

Erst in jüngster Zeit setzte sich mit großem bürgerschaftlichem Engagement die Erhaltung der Gebäude durch. Der sog. Windmühlentrakt dient nach einer durchgreifenden Sanierung einer Bank, das „Hufeisen“ der Staatlichen Musikhochschule und der Städtischen Sing – und Musikschule sowie dem Mozartfestbüro.